Mit ungefähr 5.000 Hektar ist der Darßwald das größte Waldgebiet auf der Halbinsel Fischland, Darß, Zingst. Er beginnt nicht weit hinter Ahrenshoop und gehört seit 1990 zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Aufgrund seiner Größe können Sie im Darßwald unterschiedlichste Waldtypen mit einer außerordentlich artenreichen Flora kennenlernen: Rotbuchen-Wälder, Erlen-Bruchwälder, Fichten-Monokulturen oder Dünenkiefernwälder sowie Mischwälder, die sowohl aus Laub- als auch aus Nadelbäumen bestehen. Waldkiefer, Rotbuche und Schwarz-Erle sind die häufigsten Baumarten im Darßwald. Daneben gibt es Eichen-, Ahorn- und Birkenarten, die Gemeine Fiche und die nicht einheimische Sitka-Fichte, um nur einige zu nennen. Hin und wieder entdeckt man außerdem die Europäische Stechpalme - ein Gehölz, welches in früheren Zeiten ein typisches Gewächs der nördlichen Wälder gewesen ist und es nun wieder wird. Das kann man besonders gut im kleinen, aber feinen Naturschutzgebiet Ahrenshooper Holz mitten in Ahrenshoop beobachten. Wer aufmerksam durch den Darßwald schlendert, wird schnell erkennen, dass die Gestaltung der Landschaft einem Muster folgt: Nasse Erlen-Bruchwälder (Riegen) wechseln sich ab mit trockenen Rotbuchen- und Fichtenbeständen oder Dünenkiefernwäldern wie den "Prerower Alpen" (Reffe). Riegen und Reffe? Ja, genau. Wer mehr darüber wissen will, dem lege ich meine Einführungsseite über den Darßwald ans Herz, denn dort wird die geologische Geschichte dieses einmaligen Gebiets ausführlich beschrieben. Hier auf dieser Seite, wo es um die Pflanzen der Wälder geht, wäre das einfach zu viel.
Wald-Geißblatt und Gemeiner Efeu sorgen zusammen mit vielen anderen Pflanzen dafür, dass der Darßwald von den Einheimischen "Darßer Urwald" genannt wird. Insbesondere in den Erlen-Bruchwäldern entsteht ab dem Frühsommer ein eindrucksvolles Stelldichein des Grüns, während in den Randbereichen die Gelbe Schwertlilie blüht. Die Krönung eines jeden Sommers ist dann die Blüte der wunderschönen Wasserfeder in den Wasserläufen.
Jeder Waldtyp hat seine ganz eigenen Boden- und Lichtbedingungen für die in ihm heimischen Pflanzen. Es gibt Spezialisten, die wie die Rentierflechte ganz bestimmte Lebensräume bevorzugen und solche, die in allen Waldbiotopen vorkommen wie die Heidelbeere beispielsweise. Egal, ob man nun einen Buchenwald oder den Dünenkiefernwald beschreitet, immer lohnt sich der Blick vor allem auf die Vegetation am Wegesrand, denn hier gibt es am meisten Licht. Hoffen kann man zum Beispiel auf eine der seltenen Orchideen der Halbinsel: die Breitblättrige Stendelwurz. Europäischer Siebenstern, Wald-Ehrenpreis oder Genfer Günsel zeigen sich ebenfalls gern in Wegnähe. Andere bilden unter den Bäumen vielgestaltige Pflanzenteppiche, zum Beispiel Heidel- und Preiselbeere gemeinsam mit Besen-Heide und Rentierflechte. Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen kleinen Einblick in die Darßer Waldflora. Einen kleinen wohlbemerkt, so wie es auf der Startseite Darßflora beschrieben wird. In welchem Waldtyp die jeweilige Pflanze von mir entdeckt und fotografiert wurde, steht in der Bildunterschrift. Gesagt sei, dass viele Pflanzen auch außerhalb der Wälder zu finden sind. Wiesen-Platterbsen gedeihen zum Beispiel in Schilfgebieten genauso wie auf Feuchtwiesen und die Gelbe Schwertlilie wiederum auch an den Rändern von Seen oder Teichen. Eine besondere Pflanzenwelt lässt sich übrigens im Osterwald bei Zingst entdecken - einem Regenmoor mit einer ganzen Reihe von pflanzlichen Spezialisten. Aber egal, ob Sie durch den Darßwald wandern, das Ahrenshooper Holz erkunden oder sich den Osterwald anschauen ... ich wünsche Ihnen viele interessante Entdeckungen und viel Freude auf meinen Pflanzenseiten.