Also. Ich muss zugeben, dass es mit den Wiesen nicht so einfach ist. Anders als auf Rügen, wo man schon aufgrund der Größe der Insel auf verschiedenste Wiesentypen wie Trockenrasen, Fett- oder Feuchtwiesen trifft, sind diese auf der Halbinsel Fischland, Darß, Zingst rar gesät. Hinzu kommt, dass meine Wege meist durch den Darßwald oder an den Stränden entlang führen. Dennoch gibt es hin und wieder interessante Wiesenareale mitten im Darßwald oder am Wegesrand, wenn sie nicht zu intensiv landwirtschaftlich genutzt werden, was auf der Halbinsel leider sehr oft der Fall ist. Viele Wiesen wurden außerdem in DDR-Zeiten derart stark mit Weidetieren genutzt, dass sie bis heute extrem geschädigt sind und von der einstigen Artenvielfalt nicht mehr viel übrig ist. Was die Feuchtwiesen angeht, so können Sie zumindest auf der Boddenseite zum Beispiel zwischen Wustrow und Ahrenshoop doch so einige, teilweise seltene Pflanzen bestaunen. Insbesondere auf den boddennahen Salzwiesen werden Sie viele der pflanzlichen Spezialisten für diesen Lebensraum entdecken. Salzwiesen werden regelmäßig von salzhaltigem Boddenwasser überflutet, was zur Folge hat, dass sich dort salzverträgliche Pflanzen wie die Strand-Aster, der Stranddreizack oder der Erdbeerklee ansiedeln. Pflanzen, die man nicht alle Tage zu sehen bekommt und die auf Salzwassereintrag und Feuchtigkeit gleichermaßen angewiesen sind. Bedenken Sie jedoch, dass eine Salzwiese ein seltener, empfindlicher und geschützter Lebensraum ist, der nicht betreten werden sollte bzw. darf.
Daneben lassen sich auf den Wiesen rechts und links des Weges Allerweltspflanzen blicken, die nicht weniger schön sind als die Seltenheiten. Das unvergleichliche, einmalige Blau der Gemeinen Wegwarte, das leuchtende Gelb des Rainfarns oder die purpurfarbenen Blüten der Wiesen-Flockenblume seien stellvertretend für alle genannt. Wer die Blüten der Gemeinen Wegwarte geöffnet betrachtet möchte, muss sich übrigens recht früh auf den Weg machen, denn die Wiesenschönheit öffnet ihre Blüten meist nur am Vormittag. Da große Teile der Halbinsel für den Ackerbau genutzt werden, werden Sie auf Ihren Streifzügen im Frühsommer einige bekannte Pflanzen der Feldraine treffen, vor allem Klatschmohn, Kornblumen und Ackerkrummhals, manchmal auch die Echte Kamille. Hin und wieder erstrahlen in den Getreidefeldern derart viele Kornblumen, dass so aussieht, als seien blaue Wolken vom Himmel auf den Acker gefallen. Zusammen mit dem im Wind wogenden Korn und einem wunderbar weiten Himmel bietet sich ein Anblick, der genossen werden möchte. Angesichts der Artenanzahl, die auf Wiesen gedeiht, sind die wenigen Bilder meiner Seite natürlich nichts. Aber nach und nach wird sich die Seite schon noch füllen und vielleicht entdecken Sie doch schon die eine oder andere Schönheit, die Ihnen schon einmal begegnet ist. Wann und auf welchem Wiesentyp die Pflanze fotografiert wurde, können Sie wie immer der Bildunterschrift entnehmen.
PS: Auf meinen Pflanzenseiten für die Insel Rügen habe ich bereits bedeutend mehr Pflanzen der Wiesen und Äcker zusammengetragen. Die meisten davon wachsen auch auf Fischland, Darß, Zingst, so dass die Seiten "Pflanzen auf Rügen: Lebensraum Wiese" sowie "Pflanzen auf Rügen: Äcker und Brachen" durchaus hilfreich bei der Bestimmung einer Pflanze sein können.