Am Weststrand auf dem Darß


Dezembernachmittag am Weststrand.
Dezembernachmittag am Weststrand.

Was wäre eine Internetseite über Fischland, Darß, Zingst ohne den Weststrand? Nichts. Genau. Schließlich ist dieser von Ahrenshoop bis zum Darßer Ort reichende, über 10 Kilometer lange Küstenabschnitt eine DER Sehenswürdigkeiten der Halbinsel, die in keinem Reiseführer, keiner Fernsehdokumentation, keinem Buch, keinem Zeitungsartikel fehlt. In Gesprächen über den Darß werde ich oft danach gefragt, wann es am Weststrand am schönsten ist. Im Frühling oder Sommer? Herbst oder Winter? Morgens, mittags, abends? Tja. Ehrlich gesagt, ich finde ihn am schönsten, wenn keine Menschen da sind. Denn dann macht der Weststrand seinem Titel "schönster Naturstrand Deutschlands" alle Ehre und es ist offensichtlich, warum er ihn verliehen bekommen hat. Doch, einen menschenleeren Weststrand vorzufinden, das grenzt tatsächlich an ein Wunder. Irgendeiner ist immer da. Und seien es nur die Ranger.

Im Herbst kann man nur noch die Überreste der Treibholz-Strandburgen bestaunen.
Im Herbst kann man nur noch die Überreste der Treibholz-Strandburgen bestaunen.

Aber von Ende Oktober bis Mitte Dezember und im Januar machen nur wenige Urlauber die Gegend unsicher und man hat gute Chancen, den Strand wenigstens zeitweise für sich zu haben. In den Saisonzeiten hingegen ist mir der frühe Morgen am liebsten, und zwar bis gegen 10.00 Uhr. Ist das Wetter schön, machen sich nach dem Frühstück nämlich wahre Urlauberhorden mit Kind und Kegel, Hund und Handwagen, zu Fuß oder mit dem Rad durch den Darßwald auf den Weg nach Westen und mit der Ruhe ist es vorbei. Im Sommer belagern die Badefreudigen und Sonnenhungrigen dicht an dicht den Strand. Fast alle bauen sich aus Treibholz und angespültem Seegras trotzige Burgen, um sich gegen den beständig wehenden Wind und die Blicke der anderen zu schützen. Dann ist es wochenlang vorbei mit dem Naturstrand, weil er dem kreativen Gestaltungswillen der Zweibeiner ausgeliefert ist. Wenn sich die Sonnenanbeter auf den Rückweg in ihre Urlaubsunterkünfte machen, erscheinen die Sonnenuntergangsgucker. Ihnen winkt der Heimweg durch einen dunklen Darßwald, was mit Sicherheit auch ein tolles Erlebnis ist. Im Herbst und Frühling hingegen gehört der Weststrand den Wanderern - einzeln, paarweise, in Gruppen - sie sind überall. Aber sie verwandeln den Strand wenigstens nicht in eine Treibholz-Strandburgensiedlung. Selbst Radfahrern begegnet man in diesen Zeiten am Strand. Einen vorwurfsvollen Blick in ihre Richtung oder gar eine Ansprache sollte man übrigens tunlichst vermeiden. Denn erstens wissen sie sehr genau, dass sie Verbotenes tun und zweitens ist es recht anstrengend, das Gefährt im Sand zu bewegen und das nach einer kilometerlangen Anfahrt - diese Gefühlswelt ruft schwuppdiwupp verbale Aggressionen hervor und die muss sich niemand an so einem phantastischen Ort geben. Gelassen sollte man auf die Ranger vertrauen, die den Strand und somit auch die Radfahrer immer irgendwie im Blick haben. Die Ranger kennen ihre Pappenheimer.

 

Im Sommer und Frühherbst lassen sich trotz der Badegäste viele Strandpflanzen entdecken, zum Beispiel der Europäische Meersenf (Cakile maritima).
Im Sommer und Frühherbst lassen sich trotz der Badegäste viele Strandpflanzen entdecken, zum Beispiel der Europäische Meersenf (Cakile maritima).
Auch das stachelig wirkende Kali-Salzkraut (Kali turgidum) hat den Weststrand erobert. Wie alle Strandpflanzen ist es ein Überlebenskünstler in einem extremen Lebensraum.
Auch das stachelig wirkende Kali-Salzkraut (Kali turgidum) hat den Weststrand erobert. Wie alle Strandpflanzen ist es ein Überlebenskünstler in einem extremen Lebensraum.

Ab Mitte Dezember erobern die Weihnachts- und Jahreswechselgäste den Darß. Deren Fußmarsch zum Weststrand zwischen Frühstück und Gänsebraten ist ein Muss. Genauso wie der Neujahrsspaziergang. Tradition ist eben Tradition, auch wenn die meisten wegen der Kälte und des starken Windes nur kurz am Strand verweilen oder es bei einem Blick von der Düne auf die Ostsee belassen. Im Februar dann erscheinen die Winterurlauber und hoffen (meistens erfolgreich) auf Schnee. Je nach Wetterlage und Jahreszeit tauchen außerdem Bernstein- und Fossiliensammler,  Vogelbeobachter sowie fotografierende Zweibeiner wie meinereine auf.

Junge Kegelrobbe (Halichoerus grypus) am Weststrand.
Junge Kegelrobbe (Halichoerus grypus) am Weststrand.

Fazit: Nur außerhalb der Hauptsaison darf der Weststrand das sein, was er ist: Ein einmaliger, naturbelassener Strand. An kaum einem anderen Ort der Ostseeküste präsentiert sich die Natur derart ursprünglich. Es gibt kein Ordnen. Kein Lenken. Kein Reparieren. Und genau diese Ursprünglichkeit, das Unaufgeräumte und die Tatsache, dass er in weiten Teilen unmittelbar an den Darßwald grenzt, macht die Großartigkeit des Weststrandes aus, die man am eindrucksvollsten erleben kann, wenn eben keine oder nur wenige Menschen unterwegs sind, die Saison vorbei ist und der Strand dem Wind und den Wellen gehört. In diesen Zeiten lassen sich auch viele Vögel ungestört beobachten. Sanderlinge zum Beispiel, die auf der Suche nach Nahrung geschäftig den Spülsaum entlangflitzen. Regelmäßig patroullieren außerdem mächtige, schwarze Kolkraben im Tiefflug über den Strand und halten nach Fressbarem Ausschau. Und mit richtig viel Glück kann der Wanderer einem äußerst seltenen Strandgast begegnen, nämlich einer Kegelrobbe. Sollten Sie dieses Glück haben, halten Sie bitte möglichst weit Abstand. Laufen Sie in großem Bogen ruhig um das Tier herum, und zwar so, dass es immer die Möglichkeit hat, ins Wasser zu flüchten. Wenn Sie einen Hund dabei haben, sollte der Bogen um das Tier herum noch größer und der Hund sowieso angeleint sein (im Nationalpark herrscht Leinenpflicht). Was Sie sonst noch beachten müssen, wenn Sie einer Robbe begegnen und wo Sie Robbensichtungen melden können, erfahren Sie in der Rubrik "Hilfreiche Links".

Kleine Flitzer am Spülsaum - Sanderlinge (Calidris alba).
Kleine Flitzer am Spülsaum - Sanderlinge (Calidris alba).
Sanderlinge (Calidris alba) lassen sich im Winter mit ein wenig Geduld bestens beobachten.
Sanderlinge (Calidris alba) lassen sich im Winter mit ein wenig Geduld bestens beobachten.

Entwurzelte Bäume, Berge von angespülten Muscheln oder Quallen sowie Überreste von verendeten Vögeln zeugen davon, dass es das Leben an diesem Ort nicht leicht hat und der Tod niemals weit ist. Bei stürmischem Wetter, mittendrin im Tosen des Meeres und gewaltigen Brausen des Windes spürt man die Kraft der Natur und fühlt sich schnell klein und unbedeutend. Und ist trotzdem völlig fasziniert von diesem Schauspiel der Naturgewalten, der Ursprünglichkeit dieser Landschaft. Wenn ich nach solchen Stunden den Weststrand verlasse, fühle ich mich unbeschreiblich gut. Zufrieden irgendwie. Und überwältigt von der Stärke und Beharrlichkeit des Lebens. Was zählen in solchen Momenten die inzwischen eiskalt gewordenen Füße oder Hände, der Sand in den Augen (und zwischen den Zähnen) - nichts. Einfach nichts.

Das Leben am Weststrand ist alles andere als leicht und fordert seinen Tribut.
Das Leben am Weststrand ist alles andere als leicht und fordert seinen Tribut.
Die Überreste von Bäumen am heutigen Spülsaum zeugen von den Kräften des Windes und des Wassers.
Die Überreste von Bäumen am heutigen Spülsaum zeugen von den Kräften des Windes und des Wassers.

Ob tosende See oder sommerlicher blauer Himmel - zu jeder Jahres- und Tageszeit hat der Weststrand Interessantes zu bieten. Nehmen wir mal nur die berühmten Windflüchter - allseits bekanntes Motiv auf Kalendern, Postkarten sowie in Reiseführern. Neben dem Leuchtturm am Darßer Ort DAS Symbol des Weststrandes schlechthin - vom stetigen Westwind dazu gezwungene Kiefern, völlig verbogen in eine Richtung zu wachsen, eben vor dem Wind zu flüchten, damit die Krone nicht bricht. Schaut man sich alle Bäume und Sträucher an der Grenze zwischen Strand und Wald mal genau an, wird einem klar, dass dort fast ausschließlich Windflüchter leben - sämtlich Überlebenskünstler, die den Stürmen trotzen, bis das Wasser ihre Wurzeln freispült und sie sich nicht mehr halten können. Und dass es sich dabei mitnichten nur um Kiefern handelt. Wenn man genau hinschaut, sieht man außerdem, dass Wald und Gebüsch am Rande des Strandes oben oft wie abgeschnitten wirken - jegliches Gesträuch ist quasi gleich lang. Und in gewisser Weise wurde es auch abgeschnitten, nämlich vom stetig wehenden Westwind. Das Windschur genannte Phänomen ist am Weststrand allgegenwärtig.

Die wohl berühmtesten Windflüchter Deutschlands stehen in der Nähe des Leuchtturms am Darßer Ort.
Die wohl berühmtesten Windflüchter Deutschlands stehen in der Nähe des Leuchtturms am Darßer Ort.
Vom ständig wehenden Wind auf gleiche Länge "geschnittene" Bäume am Weststrand. Dieses Phänomen nennt man "Windschur".
Vom ständig wehenden Wind auf gleiche Länge "geschnittene" Bäume am Weststrand. Dieses Phänomen nennt man "Windschur".

Wind und Wetter zeichnen oft skurile Muster in den Sand. Hervorgerufen durch kleine Hindernisse wie Steinchen oder Grashalme, die den Sand anhäufen oder sich im Wind drehen. Unerwartet farbige Gebilde zeigen sich an jenen Stellen, wo Wasser mineralienreichen Sand zusammenfließen ließ. Und auch am Spülsaum lohnt sich der Blick nach unten: Bernstein, Muscheln, versteinerte Seeigel, von Wasser und Wind ausgebleichtes und merkwürdig verformtes Holz - Strandgut, von dem so manches Stück den Weg in die Jackentasche oder den Rucksack findet.

Freigespültes Bootswrack am Weststrand im Dezember 2017.
Freigespültes Bootswrack am Weststrand im Dezember 2017.

Millionen Hände greifen jährlich nach der natürlichen Strandausstattung und jedes Stück, das nicht dort bleibt, wo es ist, verändert den Strand, das Ökosystem. Von daher sollte man immer überlegen, ob es wirklich noch mehr Muscheln, Steine oder Treibhölzer sein müssen, die man nach Hause trägt (und ob man Strandburgen aus Treibholz bauen muss, denn auch das ist ein Eingriff in das Ökosystem). Oft werden die Strandfunde in den heimischen vier Wänden nicht mehr beachtet oder fristen in irgendeiner Gartenecke ein vergessenes Dasein. Mal abgesehen davon, dass es im Nationalpark verboten ist, Bodenbestandteile zu entnehmen ... Ganz selten hält das Meer nach einem kräftigen Sturm besondere Überraschungen bereit. So wie im Dezember 2017, als ein uraltes Bootswrack zum Vorschein gekommen ist. In beeindruckender Geschwindigkeit tauchten allerdings Menschen auf, die sich Mülltüten um die Beine gebunden hatten und Motorsägen mit sich führten, um Wrackteile zu bergen. Ich muss sagen, das hat mich regelrecht schockiert. Als ich zwei Tage später wieder am Weststrand war, war das Wrack bereits um die Hälfte geschrumpft. Okay, das ist eine Geschichte für sich ... Obwohl es am Weststrand überall etwas zu bestaunen gibt, sollte man niemals versäumen, einfach stehen zu bleiben oder sich in den Sand zu setzen, um den Blick über den Strand, das Meer und den Himmel schweifen zu lassen und still zu werden. Es ist ein Panorama aus Farben und Formen, Gerüchen und Geräuschen, das man nicht oft geboten bekommt. Einzigartig und jedes Mal anders.

Wo mineralienreicher Sand von Wind und Wasser verwirbelt wird, entstehen oft skurrile Muster.
Wo mineralienreicher Sand von Wind und Wasser verwirbelt wird, entstehen oft skurrile Muster.
Ein Gruß aus längst vergangenen Zeiten: Steinerne Seeigel-Kerne, die sich oft zwischen den Steinen am Weststrand finden lassen.
Ein Gruß aus längst vergangenen Zeiten: Steinerne Seeigel-Kerne, die sich oft zwischen den Steinen am Weststrand finden lassen.

Der Weststrand sieht übrigens nie gleich aus. Veränderung ist hier Programm, alles ist unablässig in Bewegung. Bäume stürzen, werden zusammengeschoben und bilden bleiche Skulpturen. Sand wird abgetragen und bildet Kilometer entfernt an der äußersten Spitze des Darßer Ortes neues Land. Ist der Strand an einem Tag mit Steinen übersät, präsentiert er sich an einem anderen steinfrei und wie leergefegt. Mal zieht sich das Wasser weit zurück, mal steht es so hoch, dass es den Wald berührt.

Strandübergang am Langseer Weg.
Strandübergang am Langseer Weg.

Egal, wie Sie den Weststrand vorfinden: Genießen Sie ihn. Nehmen Sie sich Zeit. Lassen Sie alles auf sich wirken. Das farbenfrohe sommerliche, laute Gewimmel genauso wie den stillen, grauen Novembertag. Ich treibe mich übrigens bevorzugt zwischen Müllerweg und dem abgezäunten Beginn der Kernzone am Darßer Ort herum. Das hat damit zu tun, dass ich stets z. u Fuß unterwegs bin und der Langseer Weg bzw. Müllerweg für mich zu den abweichslungsreichsten Wegen durch den Darßwald gehören, über die man von Prerow aus an den Weststrand gelangen kann. Insbesondere an stürmischen Tagen ist es ein einzigartiges Erlebnis, sich über die Wege des Darßwaldes dem Weststrand zu nähern. Wenn der Wind die Geräuschkulisse des aufgewühlten Meeres in den Wald hineinträgt, wo sie sich mit dem Rauschen und Brummen der vom Sturm bewegten Bäume vereinigt - das hat schon was, ist manchmal aber auch ein wenig unheimlich. Ich gehe entweder von Prerow aus den Langseer Weg zum Weststrand, dann links am Strand entlang bis zum Müllerweg und durch den Darßwald wieder zurück. Oder am Strand rechts entlang bis zum Leuchtturm. Dort gönne ich mir im Leuchtturmcafé eine Pause, um mich danach am Strand bis zum Beginn der eingezäunten Kernzone weiterhin rechts zu halten. Dann biege ich auf den Rundwanderweg ein. Am Nothafen angekommen, laufe ich entweder am Nordstrand oder durch den Darßwald zurück nach Prerow. Für welche Alternative ich mich entscheide, hängt davon ab, wie viel Zeit und Lust ich habe. Und natürlich vom Wetter.

Vom Strandübergang am Langseer Weg aus lassen sich sowohl Windflüchter als auch die Windschur betrachten.
Vom Strandübergang am Langseer Weg aus lassen sich sowohl Windflüchter als auch die Windschur betrachten.

Die Tour Langseer Weg - Weststrand - Rundwanderweg - Nordstrand oder Darßwald sollte als Tagesausflug geplant werden und kann nur zu Fuß erlebt werden. Für Kinder ist sie aufgrund der Länge und den unterschiedlichen Geländetypen nicht geeignet (für den Kinderwagen ebenfalls teilweise nicht). Im Winter, wenn das Tageslicht nicht so lange zur Verfügung steht wie in den anderen Jahreszeiten, sollte man die Uhrzeit nicht aus den Augen verlieren, damit man nicht in die Dunkelheit gerät. Zum Leuchtturmcafé sei noch gesagt, dass man dort 6 Euro Eintritt bezahlen muss, da die Lokalität Teil des Natureums, also des Darßer Naturkundemuseums ist und Museen kosten nunmal überall Eintritt. Sowohl die Ausstellungen als auch die grandiose Aussicht vom Leuchtturm sind das Eintrittsgeld aber allemal wert. Immer wieder begegnen mir Menschen, die sich darüber aufregen, dass sie für einen Besuch im Leuchtturmcafé Geld bezahlen müssen. Selbst dann, wenn sie sich die Ausstellungen gar nicht ansehen möchten und lediglich einen Kaffee trinken wollen. Liebe Leute, das ist eine Praxis, die in Museen durchaus üblich ist, wenn sie eine Lokalität beheimaten. Das Leuchtturmcafé stellt übrigens weit und breit die einzige Einkehrmöglichkeit dar, ist aber nicht ganzjährig geöffnet. Von daher sollte jeder daran denken, ausreichend Getränke und Proviant mitzunehmen bzw. sich vorher darüber zu informieren, ob das Café geöffnet ist oder nicht. In unmittelbarer Nähe befindet sich außerdem die einzige Toilette im Gebiet. Das sei ebenfalls gesagt. Wer am Darßer Leuchtturm angekommen ist und den weiteren Fußweg nach Prerow scheut, kann sich übrigens in den Pferdewagen am Haltepunkt setzen. Oder sich über den Rundwanderweg Richtung Nothafen begeben, wo sich eine Haltestelle der Bäderbahn befindet.

Der Weststrand zwischen Langseer Weg und Darßer Ort im September.
Der Weststrand zwischen Langseer Weg und Darßer Ort im September.

Abschließend möchte ich noch loswerden, dass im Internet allerlei Fehlinformationen bzw. Irrtümer über den Weststrand kursieren: Zum Beispiel, dass er ein ideales Hundeauslauf- und Surfgebiet ist. Beides gilt lediglich für einen kleinen Teil des Weststrandes. Hinter Ahrenshoop, dort, wo der Darßwald beginnt, betreten Sie den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, zu welchem auch einige hundert Meter Ostsee gehören. Die Hinweisschilder mit den Regeln sind nicht zu übersehen. Ab hier sind Hunde anzuleinen. Surfen ist verboten. Man muss für das Frönen dieser Leidenschaften also auf jene Gebiete ausweichen, in denen man sie ausleben darf. Und davon gibt es auf Fischland - Darß - Zingst mehr als genug. Keinerlei Verständnis habe ich dafür, dass auf manchen Internetseiten davon geschwärmt wird, wie man die Regeln missachtet und sich in diesem Schutzgebiet regelrecht austobt - ohne Rücksicht auf irgendetwas. Das gilt auch für Radfahrer, bei denen es gerade in zu sein scheint, am Spülsaum der Ostsee entlang zu fahren. Liebe Leute. Der Spülsaum der Ostsee ist Nahrungs- und Rasthabitat bzw. Lebensraum für diverse Tierarten: Vögel, Robben, Muscheln, Schnecken ..., was übrigens für den gesamten Strand gilt, der außerdem Erholungsraum für Menschen ist. Niemand hat Lust darauf, euch Platz zu machen oder ständig auf abgeleinte Hunde oder Radfahrer zu achten. Der Nationalpark wurde einzig und allein für den Schutz sowie den Erhalt der Natur eingerichtet und nicht als regelloser Tummelplatz für Menschen wie euch. Jede Regelmissachtung richtet unermesslichen Schaden an. Sooo. Das musste ich wirklich loswerden. Allen, die den sich auf den Weg zum Darßer Weststrand machen, um die unvergleichliche, einzigartige Natur zu erleben und zu bestaunen, wünsche ich viel Spaß und eine wunderbare Zeit.

Meine Tipps

  • Empfohlene Wanderkarte: Rad- und Wanderkarte "Fischland, Darss, Zingst" vom Verlag "grünes herz", Maßstab 1 : 30.000.
  • Viele Wege führen zum Weststrand zwischen Darßer Ort und Müllerweg - einige Wanderrouten werden im Text beschrieben.
  • Im Sommer Badesachen, Proviant und Getränke einpacken. Mücken- und Sonnenschutz nicht vergessen. Fernglas mitnehmen.
  • Mittelweg und Langseer Weg sind inzwischen für Kinderwagen und vielleicht sogar für Rollstuhlfahrer befahrbar (diese Wege wurden aufgeschüttet und verfestigt).
  • Informieren Sie sich vor Beginn Ihres Ausflugs, ob das Leuchtturmcafé geöffnet ist, wenn Sie dort einkehren möchten. Der Eintritt in das Museum mit dem Café kostet 6,00 Euro. Sowohl das Museum als auch der Ausblick vom Leuchtturm sind absolut sehenswert.
  • In der Nähe des Leuchtturms gibt es die einzigen Toiletten weit und breit, die natürlich auch kostenpflichtig sind (1 Euro). Also an Kleingeld denken.
  • In der Nähe des Leuchtturms befindet sich eine Haltestelle der Kutschen, die nach Prerow fahren. Das Angebot ist kostenpflichtig und steht nicht ganzjährig zur Verfügung.
  • Über den Rundwanderweg gelangen Sie vom Leuchtturm aus in die Nähe des Nothafens, wo die Bäderbahn hält (nur in den Saisonzeiten) und zurück nach Prerow fährt. Auch sie kostet Geld (Kurkarte mitnehmen).
  • Weitere Informationen über die vorgenannten Angebote rund um den Leuchtturm finden Sie in der Rubrik "Hilfreiche Links".
  • Sollten Sie feststellen, dass meine Informationen nicht oder nicht mehr der Realität entsprechen, lassen Sie es mich bitte wissen. Sie können einen Eintrag im Gästebuch hinterlassen oder mir eine E-Mail schreiben - siehe Link am Ende der Seite.

Impressionen vom Darßer Weststrand

Bitte klicken Sie auf eines der Bilder, um die Galerie in vergrößerter Ansicht zu starten. Es werden dann auch die Informationen zum Tier, zur Pflanze oder zur Landschaft angezeigt.

Weitere Informationen über die Natur an der Ostseeküste finden Sie auf den folgenden Seiten: