Die Vitter Kapelle auf Wittow erreicht man nur zu Fuß oder per Pferdekutsche.
Die Vitter Kapelle auf Wittow erreicht man nur zu Fuß oder per Pferdekutsche.

Sollten Sie zum Kap Arkona oder nach Vitt wollen, denken Sie daran, dass Sie das Auto in Putgarten kostenpflichtig parken und den weiteren Weg zu Fuß oder mit einer der Kutschen zurücklegen müssen. Wer Natur pur auf Wittow sucht, wird übrigens ziemlich enttäuscht sein. Denn ganz Wittow ist von Landwirtschaft geprägt, so dass der Natur lediglich schmale Streifen an den Außenküsten geblieben sind, die überwiegend aus Blockstränden und mit Bäumen bewachsenen Steilküsten bestehen. Einziger Wald weit und breit ist der sogenannte Märchenwald in der Nähe von Nonnevitz, der allerdings durch einen Campingplatz stark gelitten hat. Trotzdem sind die uralten, vom Sturm bizarr verbogenen Baumgestalten absolut sehenswert. Und für Vogelfreunde ist Wittow eines der Rügener Ziele schlechthin, denn die Außenküsten Wittows sind Zugroute unzähliger Vögel. Wer sich Zeit nimmt und ein Fernglas besitzt, kann hier wunderbare Beobachtungen machen, zum Beispiel am berühmten Kap Wacholder. Sooo. Das war also meine Einleitung für meine Lieblingsinsel, über die ich irgendwie nie genug erzählen kann. Was es sonst noch so zu entdecken und zu bestaunen gibt, darauf werde ich in den Unterrubriken näher eingehen - Flora, Fauna, Wandermöglichkeiten oder kulinarische Genüsse und anderes, was mir interessant erscheint. Gesagt sei, dass mir vor allem an der Beschreibung der Natur gelegen ist und das Mönchgut, der Jasmund und Wittow jene Teile Rügens sind, die ich am besten kenne. Tagesausflüge führten mich außerdem nach Ummanz, Vilm sowie die Gegend um Putbus - darüber werde ich ebenfalls ein wenig schreiben. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und beim Betrachten der Fotos.

Sollten Sie auf dem Jasmund weilen, belassen Sie es bitte nicht bei einem Besuch der weltberühmten Kreideküste. Die Kreideküste, vom Nationalpark mit seinen Buchenwäldern gekrönt, die zum Teil seit 2011 den Titel "UNESCO-Weltnaturerbe" tragen, ist einzigartig in Deutschland. Wunderschön und beeindruckend ohne Frage, aber dieses grandiose Stück Erdgeschichte stellt eben nur einen kleinen Teil dieser Halbinsel dar. Wenn Sie sich auf dem Jasmund in jenem Gebiet auf die Socken machen, das dem Inselinneren zugewandt ist, werden Sie staunen und feststellen, dass es das weiße Gold Rügens nicht nur an der Küste gibt. Allerdings sollten Sie stets genügend Trink- und Essbares mit sich führen, denn Ortschaften und somit Gastronomie sind - anders als auf dem Mönchgut, wo Sie in jedem Ort etwas schnabulieren können - dünn gesät. Äußerst dünn sogar. Es sei denn, Sie schauen sich Sassnitz an. Die Altstadt zum Beispiel, wo man sich in den schmalen Gassen glatt am Mittelmeer wähnt und sich im StrandCafé Sassnitz mit direktem Blick aufs Wasser wohlschmeckend versorgen lassen kann. Empfehlenswert ist außerdem ein Spaziergang auf der 1,5 km langen Hafenmole, der Ihnen völlig neue Eindrücke von der Jasmunder Hauptstadt bescheren wird. Interessieren Sie sich für Pflanzen und/oder Pilze? Wenn ja, sollten Sie den Jasmund mit größter Aufmerksamkeit unsicher machen und als fotografierender Mensch genug Platz auf der Speicherkarte haben. Neben einheimischen Orchideen wie beispielsweise verschiedenen Knabenkräutern und Stendelwurzen können Kostbarkeiten wie Sumpf-Herzblatt, Riesen-Schachtelhalm, Europäischer Siebenstern, Ährige Teufelskralle oder Zwiebeltragende Zahnwurz entdeckt werden. Im Frühling bildet der Boden der Buchenwälder einen bunten Teppich aus Weißen und Gelben Buschwindröschen, Leberblümchen, Wald-Veilchen und Lungenkraut.

 

Im Herbst hingegen, wenn die Witterung pilzfreundlich ist, wartet der Jasmunder Wald neben Steinpilz, Marone und Co. mit Seltenheiten wie dem Specht-Tintling,  Ästigen Stachelbart oder Igelstachelbart auf - ein Anblick, den man so schnell nicht wieder vergisst. Aber denken Sie dran: Im gesamten Nationalparkgebiet ist das Pilzesammeln verboten und viele unserer Pilze stehen grundsätzlich unter Naturschutz genauso wie die zuvor aufgezählten Pflanzen. Wenn die Herbstnebel den Jasmund in ein graues Kleid hüllen und eine ganz eigene Stimmung schaffen, ist die Zeit der Zugvögel gekommen. Kraniche und Gänse suchen auf den Feldern und Wiesen nach Nahrung und stärken sich für den Flug in ihre Überwinterungsgebiete. Die unverkennbaren Rufe erfüllen die Luft und erinnern uns an den nahenden Winter. An manchen Morgen ist der Nebel derart dicht, dass man die Vögel nur hört, aber nicht sieht. Zugegeben: Es sind etwas unheimliche Momente, aber von einer emotionalen Intensität, wie ich sie auf meinen zahllosen Wanderungen auf Rügen nur selten erlebt habe. Nicht weniger schön als ein Jasmunder Nebelmorgen ist der Einflug der Kraniche in den Großen Jasmunder Bodden. Ein Schauspiel, dem man im Oktober ab dem späten Nachmittag zum Beispiel vom Bobbiner Tempelberg aus beiwohnen kann. Die Aussicht vom Tempelberg ist übrigens auch ohne Kraniche sehenswert und wer mag, kann von dort in das Örtchen Bobbin laufen, dessen Kirche weithin sichtbar über der gesamten Landschaft thront. Die einzige aus Feldsteinen, um 1400 erbaute Kirche Rügens lohnt genauso einen Besuch wie der Hofladen in einem historischen Gebäude. Neben regionalen Bioprodukten werden in uriger Atmosphäre Kaffee und Kuchen sowie herzhafte Kleinigkeiten zur Stärkung angeboten.

An den Jasmund schließt die Schaabe an. Ein ungefähr 12 km langes Stück Land, welches an seiner breitesten Stelle gerade mal 2 km breit ist und einerseits von der Ostsee mit einem hervorragenden Badestrand und andererseits vom Großen Jasmunder Bodden begrenzt wird. Auf der Boddenseite laden Wanderwege durch Kiefernwälder, Moore, Schilfflächen oder über die Deiche am Ufer zum Erleben der Natur ein. Laub- und Moorfrosch leben hier, Kreuzotter und Ringelnatter, Fuchs, Feldhase oder Reh ebenfalls. In den Dünenkiefernwäldern wächst die Echte Rentierflechte als pflanzliche Hinterlassenschaft der Eiszeit und teilt sich diesen Lebensraum mit verschiedenen Wintergrünarten sowie dem Kriechenden Netzblatt, einer zierlichen, unscheinbaren Orchidee. Vogelfreunde sollten auf jeden Fall einen Abstecher zum Spyker See machen, der ein wahres Eldorado für unsere gefiederten Freunde ist. Sowohl der Spyker See als auch der Große Jasmunder Bodden See sind Rastgebiet für viele Enten- und Sägerarten in den Vogelzugzeiten. Die ausgedehnten Schilfflächen sind Lebensraum der Bartmeisen. Vögel, die meinereine in Berlin nicht zu sehen bekommt. In der Nähe des Sees horstet ein Seeadlerpaar. Neuntöter, Zilpzalp, Fitis, Dorn- und Klappergrasmücke besiedeln die artenreichen Gebüsche, um nur einige zu nennen. Die Aufzählung aller Vögel dieses Gebietes würde den Rahmen dieser Seite sprengen. Also: Augen auf und das Fernglas nicht vergessen. Auf der Ostseeseite hingegen glänzt die Schaabe mit einem der schönsten Badestrände Rügens, der zwischen den Orten Glowe auf dem Jasmund und Juliusruh auf Wittow befindet. Damit ist bereits gesagt, dass auf die Schaabe die Halbinsel Wittow folgt, die den meisten durch einige markante Sehenswürdigkeiten bekannt sein dürfte: Kap Arkona mit seinen Leuchttürmen, das denkmalgeschützte Fischerdorf Vitt mit seiner kleinen Kapelle und Putgarten mit dem Rügenhof.

 

 

Sollten Sie zum Kap Arkona oder nach Vitt wollen, denken Sie daran, dass Sie das Auto in Putgarten kostenpflichtig parken und den weiteren Weg zu Fuß oder mit einer der Kutschen zurücklegen müssen. Wer Natur pur auf Wittow sucht, wird ziemlich enttäuscht sein. Denn ganz Wittow ist von Landwirtschaft geprägt, so dass der Natur lediglich schmale Streifen an den Außenküsten geblieben sind, die überwiegend aus Blockstränden und Steilküsten bestehen. Einziger Wald weit und breit ist der sogenannte Märchenwald in der Nähe von Nonnevitz, der allerdings durch einen Campingplatz stark gelitten hat. Trotzdem sind die uralten, vom Sturm bizarr verbogenen Baumgestalten absolut sehenswert. Und für Vogelfreunde ist Wittow eines der Rügener Ziele schlechthin, denn die Außenküsten Wittows sind Zugroute unzähliger Vögel - von Raufußbussard über Löffel- oder Samtente bis hin zu Rotkehlchen oder den Grasmücken - wer sich Zeit nimmt und ein Fernglas besitzt, kann hier wunderbare Beobachtungen machen. Sooo. Das war also meine Einleitung für meine Lieblingsinsel, über die ich irgendwie nie genug erzählen kann. Was es sonst noch so zu entdecken und zu bestaunen gibt, darauf werde ich in den Unterrubriken näher eingehen - Flora, Fauna, Wandermöglichkeiten oder kulinarische Genüsse und anderes, was mir interessant erscheint. Gesagt sei, dass mir mehr an der Beschreibung der Natur als an der des genauen Weges gelegen ist und das Mönchgut, der Jasmund und Wittow jene Teile Rügens sind, die ich am besten kenne. Tagesausflüge führten mich außerdem nach Ummanz, Vilm sowie die Gegend um Putbus - darüber werde ich ebenfalls ein wenig schreiben. Bei Ihren Unternehmungen sollten Sie also auf jeden Fall eine Wanderkarte dabei haben und sich nicht auf meine Ausführungen verlassen. Es sei denn, Sie sind so abenteuerlustig wie ich und laufen einfach mal los ... In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen und Betrachten der Fotos.