Mehr als einen Blick wert sind zudem die von den Schafen in teilweise bizarre Formen gefressenen Weißdornbüsche und Obstbäume, die im Frühling strahlend weiße Akzente in diese einmalige
Hügellandschaft zaubern und im Zusammenspiel mit dem Blau des Himmels, dem frischen Grün der Wiesen und den unzähligen Blüten einen grandiosen Anblick bieten. Eine Wanderung in den Zickerschen
Bergen ist eine Wohltat für unsere Augen, unsere gestressten Sinne. Ende Mai/Anfang Juni kann man auf der Weißen Schwalbenwurz übrigens ein besonderes Tierchen entdecken: die Ritterwanze (Lygaeus
equestris). Auf den ersten Blick wird sie gemeinhin für einen sogenannten Feuerkäfer gehalten, der tatsächlich kein Käfer, sondern wie die Ritterwanze eine Wanze ist. Die Ritterwanze treibt sich
stets dort herum, wo die Weiße Schwalbenwurz vorkommt, denn sie stellt die Nahrungsgrundlage für ihre Larven dar. Artenreiche Wiesenstandorte befinden sich außerdem am Schafberg in Middelhagen,
an dessen Hängen nicht nur der leuchtend blaue Große Ehrenpreis, sondern auch die im Norden Deutschlands äußerst seltene Heilwurz wächst. Wenn der Große Ehrenpreis in Vollblüte steht, sieht es
von Weitem so aus, als seien Stückchen vom Himmel auf die Erde gefallen. Dazu die großen weißen Dolden der Heilwurz - es ist einfach wunderschön. Die Weiße Schwalbenwurz kommt hier ebenfalls vor
und mit ihr die bereits erwähnte Ritterwanze. Daneben können Tauben-Skabiose, Gelbe Wiesenraute, Gemeine Grasnelke, Großer Klappertopf, Gewöhnliches Ferkelkraut, Sand-Strohblume und
Acker-Witwenblume sowie viele andere Wiesenblumen bestaunt werden. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch des Schafbergs, wenn der leuchtend gelbe Besen-Ginster blüht (ungefähr ab Mitte/Ende
Mai).